Herald Journal Magazine, USA – Der moderne Michelangelo
Der moderne Michelangelo
In Europa ist Rainer Maria Latzke als moderner Michelangelo bekannt – als Meister der Wandmalerei, dessen Werke zwischen $ 100.000 bis $ 300.000 kosten. Mit solchen Blue Chip- Preisen war seine Kunst bisher nur für die Reichsten erschwinglich. Und diese Tatsache machte Latzke unzufrieden. “Ich wollte diese Kunstfom demokratisieren”, sagte er. “denn viele Menschen mögen diese Art von Kunst, können sie sich jedoch nicht leisten.” Als die digitalen Bildbearbeitungstechniken aufkamen, hatte Latzke eine Vision. Im Jahr 2000 begann er die Arbeit an einer Software, die jedermann die Möglichkeit bietetn könnte, mithilfe einer Auswahl von einer Vielzahl von Motiven wie Vögeln, Blumen und Bergen, selbst Wandbilder zu kreieren. Im Jahre 2008 hatte Latzke mit der Entwicklung der FrescoMaster-Software dieses Ziel erreicht. Damit können auf dem Bildschirm mithilfe von mehr als 2500 verschiedener Bildelementen Wandmalereien erschaffen werden. Die Entwürfe werden dann im Atelier des Künstlers auf Leinwand in exakter Größe der Wand übertragen und in einem ähnlichen Verfahren wie bei der Anbringung von Tapeten vor Ort aufgetragen. FrescoMaster bietet 13 verschiedene Themen an, vom Italienischen bis hin zum Chinesischen, und gibt dem Kunden dadurch die Möglichkeit, ihr Zuhause wie einen Palast zu gestalten. Das Ergebnis ist eine gemalte Aussicht, die so echt aussieht als könnte man hineingehen. Latzke zeigt als Beispiel ein Wandbild, das einen toskanischen Garten mit einem Pfau, Schmetterlingen, einem großen Brunnen und fernen Bergendarstellt. Die Blumen sehen so frisch aus, dass man sie fast riechen kann. Diese Kunstform wird Trompe l’oeil genannt, was “Täuschung des Auges” bedeutet. Latzke sagt: “Man kann jede Landschaft damit erschaffen, die man möchte.“ Die FrescoMaster Technik ist bereits bei über 70 Händlern in Europa verfügbar und dringt jetzt auch in den U.S. Markt vor. Im August übernahm der Künstler eine Position als Kunstprofessor an der Utah State Universität und richtete sich einen Wohnsitz in Logan ein, obwohl er auch weiterhin regelmäßig nach Europa reist. In der Universität kam er mit dem erfahrenen Unternehmer Michael D. Nelson zusammen, der nach einem nächsten Projekt suchte und mit der Latzkes Firma Dreamworlds das Passende fand. Das Unternehmen ist die Zentrale für die mit Latzkes Technologie hergestellten Frescografien; weitere Tochtergesellschaften existieren in England, Österreich und Deutschland. “Rainer ist ein Pionier”, sagt Nelson, “Er geht den nächsten Schritt in dieser Kunstform”. Nelson weist darauf hin, dass die FrescoMaster Technik noch sehr neu ist. Obwohl auch andere Unternehmen Bilder und Gemälde für Wandgestaltungen vergrößern und diese dann „Fresken“ nennen, gibt es den bedeutenden Unterschied, dass bei diesen architektonische Gegebenheiten wie Fenster oder andere architektonische Eigenheiten des Raumes nicht berücksichtigt werden können. Die FrescoMaster Technik und ihre Anpassungsfähigkeit machen den Unterschied, erklärt er. Zukünftig planen Nelson und Latzke, auch anderen Künstlern die Möglichkeit zu bieten, diese Software für ihre Werke zu nutzen. Latzke hofft, dass dies wie ein Katalysator für die Ausbreitung der Wandmalerei in Häuser und Unternehmen sorgt. “Ich vergleiche es mit der Druckerei,” sagt Latzke: „bevor es die gab, haben Mönche früher jahrelang an einem Buch gearbeitet. Dadurch waren Bücher für viele unerschwinglich – und heute kann sich jeder ein Buch leisten.”
Rainer Maria Latzkes Leben
Rainer Maria Latzke wurde 1950 in Deutschland als eines von acht Geschwistern geboren. Seine Eltern waren beide Künstler und förderten sein natürliches künstlerisches Talent. Er studierte Kunst in Düsseldorf und nach Abschluss seines Staatsexamen reiste er durch Italien, um die Renaissance Malerei zu studieren. „Als ich die Fresken von Michelangelo sah, wusste ich, das ist es was ich machen wollte.” Rainer Maria Latzkes erste Fresken entstanden in einer Pizzeria in Deutschland und er wurde in Pizzas bezahlt. Nach diesen stolperigen Anfängen wurde er von einer Vielzahl von Kunden weltweit beauftragt, um fünf Sterne Hotels wie das Hotel Kempinski in Istanbul, der Königspalast in Ras al Khaimah in den Vereinigten Arabischen Emiraten und edie Jahrhundertausstellung für Mercedes Benz zu gestalten. von Kim Burgess /Dezember 2008